Lippenherpes

Lippenherpes: Ansteckung vermeiden

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Lippenherpes: Ansteckung vermeiden Lippenherpes: Ansteckung vermeiden Lippenherpes: Ansteckung vermeiden

Ist Herpes ansteckend? Und wenn ja: Wie lange ist Herpes ansteckend? Obwohl das Herpes Simplex Virus Typ 1 weit verbreitet ist, herrscht bei vielen immer noch Unklarheit über die Ansteckungsgefahr von Lippenherpes. Wie lange du ansteckend bist, wie du dich und andere vor einer Herpes-Übertragung schützen kannst und alle weiteren Fakten zur Ansteckungsgefahr erklären wir dir in diesem Artikel.

Ist Herpes ansteckend?

Ja, Herpes ist ansteckend. Vom Beginn der ersten Symptome bis zum vollständigen Abheilen kann das Virus durch Speichel, Hautkontakt oder durch gemeinsam benutzte Objekte übertragen werden. Besonders schnell kommt es zu einer Herpes-Ansteckung, wenn du gerade einen Ausbruch hast und aktive Bläschen auf der Haut zu sehen sind.

Trotzdem gilt: Auch wenn du gerade keine Symptome hast, kannst du das Herpes Simplex Virus übertragen. Jedoch tritt dieser Fall deutlich seltener auf als bei Kontakt während des Auftretens der Herpesbläschen, denn das Virus befindet sich in der Flüssigkeit der Bläschen. Aus diesem Grund ist Herpes besonders ansteckend, wenn die Herpesbläschen die Flüssigkeit absondern.

Nach der Herpes-Übertragung tritt der erste Herpes-Ausbruch etwa 2–20 Tage nach dem Kontakt mit dem Virusüberträger ein.

Wie lange ist Herpes ansteckend?

Herpesbläschen, hervorgerufen durch das Herpesvirus, sind ansteckend, bis sie vollständig abgeheilt sind. Das dauert ungefähr 2 Wochen. Die Ansteckungsgefahr ist am höchsten, wenn Flüssigkeit aus den Herpesbläschen austritt. Sobald die Wunde Schorf gebildet hat, sinkt das Übertragungsrisiko erheblich. Das bedeutet jedoch nicht, dass keine Herpes-Übertragung mehr möglich ist. Der Schorf kann während dem Essen oder Lachen aufbrechen und Flüssigkeit kann erneut austreten.

Ein Herpes-Ausbruch verläuft also normalerweise in 5 Phasen mit jeweils unterschiedlichem Ansteckungsrisiko:

  • Phase 1 (Tag 1–2) – geringe Ansteckungsgefahr: Erste Symptome wie Kribbeln, Kratzen oder leichter Schmerz treten auf.
  • Phase 2 (Tag 2–4) – mittlere Ansteckungsgefahr: Die Herpesbläschen entstehen.
  • Phase 3 (Tag 4–5) – hohe Ansteckungsgefahr: Die Bläschen platzen auf, sondern Flüssigkeit ab und bilden Wunden.
  • Phase 4 (Tag 5–8) – mittlere Ansteckungsgefahr: Die Wunden trocknen aus und Schorf bildet sich.
  • Phase 5: (Tag 8–10) – geringe Ansteckungsgefahr: Der Schorf fällt ab und die Haut heilt.

Was kann ich tun, um weniger ansteckend zu sein?

Damit du bei Herpes weniger ansteckend bist, solltest du den Berührungskontakt mit den Herpesbläschen minimieren. Hast du die Wunden berührt, dann solltest du deine Hände gründlich waschen. Damit vermeidest du, dass sich die Bläschen auf weitere Stellen deines Körpers – wie Augen, Nase oder Fingernägel – ausbreiten. Somit ist Regel Nr. 1 auch zu deinem eigenen Schutz:

    Berühre dein Herpes nicht und lasse die Herpesbläschen nicht aufplatzen.

So vermeidest du, dass es zu einer Herpes-Übertragung von dir auf andere kommt:

  • Mit Herpes küssen ist leider tabu.
  • Teile keinesfalls Lippenstifte, Besteck, Gläser oder sonstige Dinge, die in Kontakt mit deinen Herpesbläschen gekommen sein könnten, mit anderen.
  • Vermeide Kontaktsportarten.

Bis die Herpesbläschen und der Wundschorf vollständig verschwunden sind, musst du dich selbst und andere vor einer Infektion schützen. Luft- und wasserdichte Wundpflaster wie das Compeed® Herpesbläschen Patch helfen dir, die Ausbreitung von Herpes auf andere Stellen deines Körpers und die Herpes-Übertragung auf andere zu vermeiden. Um die Heilung zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass der Ausbruch – und damit die Ansteckungsgefahr – schneller vorüber ist, solltest du ausserdem einige Tipps zur Behandlung von Herpes beachten.

Auch wenn du gerade keine Symptome hast, kannst du das Herpes Simplex Virus übertragen.

Schütze Babys und Personen mit einem schwachen Immunsystem!

Erwachsene, die mit dem Herpesvirus infiziert sind, sollten keine Babys küssen oder diese die Herpesbläschen berühren lassen. Das hat vor allem zwei Gründe:

  1. Obwohl Herpes generell harmlos ist, kann es bei Menschen, deren Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist, schwerere Folgen haben. Das Immunsystem schützt den Körper normalerweise vor einer Infektion. Personen mit einem geschwächten Immunsystem bekommen deshalb schwerere Infektionen als die meisten anderen Personen. Aus diesem Grund können Herpesinfektionen für Babys unter 6 Monaten sehr gefährlich werden.
  2. Sobald das Baby einmal infiziert ist, wird es das Virus für den Rest seines Lebens in sich tragen.

Die gleichen Vorsichtsmassnahmen müssen beim Kontakt mit Menschen mit schwachem Immunsystem getroffen werden, beispielsweise HIV-Infizierten oder Krebspatienten während einer Chemotherapie. Es ist wichtig, hier besonders vorsichtig zu sein und Vorkehrungen zu treffen, um sie nicht mit dem HSV-1-Virus anzustecken.